Ein respektvoller und weidgerechter Zugang zur Jagd beginnt vor dem Schuss und zeigt sich danach im Umgang mit dem erlegten Stück. Der letzte Bissen, dieVersorgung und Bringung und schlussendlich die bewusste Verwertung, zeigen von Achtung und Wertschätzung der Beute. In früheren Zeiten war das Wissen um dieVerwertung der Beute als Nahrungsmittel, Kleidung, Werkzeug und HeilmittelBestandteil des jagdlichen Alltags, vieles davon ist in Vergessenheit geraten bzw. wird nicht mehr praktiziert. Wir können jedoch auch heute noch viele hochwertige Produkte herstellen, wie die nachfolgenden Beispiele zeigen.
Das Wildbret kann in der Küche vielfältig eingesetzt werden, weiters Schinken und Würste produziert werden. Das Geräusch, auch kleines Jägerrecht, sprich dieInnereien, können zu köstlichen Gerichten verarbeitet werden. Knochen werden für Suppen, Fonds und Sulzen verwendet. Ständige Weiterbildung im Bereich der Wildbrethygiene, die Ausbildung zur kundigen Person und Berechtigung zur Trichinenprobenentnahme (für Schwarzwild und Dachs) sollte im eigenenInteresse liegen.
Neben Trophäen wie Geweihen, Grandln, Fängen und Borsten für Bärte können wir auch die Decken, Schwarten und Bälge sinnvoll verwerten und nutzen. Rotwilddecken können wir vom Gerber und Säckler zur eigenen „Hirschledernen“ verarbeiten lassen. Für den Einsatz zu Dekorzwecken oder Vorlegern können Decken, Schwarten und Bälge selbst gereinigt, aufgespannt und getrocknet werden. Es gibt aber auch Jäger, die selbst gerben. Das Fett einiger Wildarten kann zu Cremen und Salben verarbeitet werden. Wir denken hier an Hirschtalgcreme als Schutzbalsam, Murmeltier- und Dachssalbe als Gelenksheilmittel, aber auch an Gamsfett als Kälteschutzmittel und Wildschweinschmalz als Salbenbasis. Es wurde sogar Fuchsfett gegen Falten eingesetzt, heute würde man es Anti-Aging-Fett nennen.